Vor einigen Tagen feierte der Punk seinen 40. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch!
Diesen besonderen Jahrestag nahm der Sohn der beiden Punk-Ikonen Vivienn Westwood und Malcolm Mc Laren, Joseph Corre, zum Anlass, die Erinnerungsstücke aus der Sex Pistols – Zeit seines Vaters zu verbrennen. Es sollte ein anarchisches Ereignis werden und wurde in allen Medien als Bestandteil der Events zu diesem Jubiläum kommuniziert und begleitet. Ob das so im Sinne des Erfinders, seines Zeichens auch Modeschöpfer, sein sollte? Widerspricht das nicht der Anti-Establishment-Attitüde des Punk? Sicher steht es ihr entgegen, aber es passt irgendwie dazu, dass der Punk im Establishment angekommen ist, und damit auch seine Elemente in der Mode, besonders und vor allem in der High Fashion. Vivienne Westwood ist längst in sämtlichen Edelboutiquen und Luxuskaufhäusern dieser unserer Welt vertreten – so eben auch Elemente der Punk-Idee und deren Mode. Und auch der Hippie-Idee und eren Mode ging und geht es nicht anders. Doch ist das so schrecklich? Ist es nicht eher Ausdruck unserer freiheitlichen Gesellschaftsform, dass diese ursprünglichen Gegenentwürfe mittlerweile einen festen Platz haben in unserer Gesellschaft und damit auch in der Mode, in der sich die Menschen zeigen und ausdrücken? Die Mode, die ich als Gebrauchskunst sehe, da sie, ausgehend von künstlerischem Können, weit in den Alltag hineinreicht und uns prägt, während wir sie prägen, erhält und entäußert ebenso politische Ideen, wie Punk oder Hippie.
Ich möchte deshalb sagen:
Punk ist nicht tot – Es lebe die Gebrauchskunst.
Eure Sandra von elbfeeberlin