Immer wieder gern erinnere ich mich an meine Nähkurse mit den Schülerinnen und Schülern an einer Berliner Grundschule zurück.
Die Kinder kamen immer nach einem langen Schultag zu mir in die AG und plapperten munter drauflos, was ihnen gerade durch den Kopf ging und dabei nähten sie, mehr oder weniger akkurat, meist weniger akkurat, an einem kleinen Projekt, das sie nach meiner Anleitung ausführten. Natürlich waren es meist Mädchen, die kamen, doch ab und zu verirrte sich auch ein Junge zu uns. Einer wollte beispielsweise eine Lokomotive nähen, die allerdings nie realisiert wurde, ein anderer unbedingt eine Federtasche häkeln.
Und dann gab es in meinem letzten Kurs noch Alex. Er wollte von Beginn an einen Hasen haben. Seine Ausdauer, Begeisterung und Genauigkeit verblüfften mich. Mit winzigen Stichen heftete er die Stoffteile aneinander , die er vorher sorgfältigst nach meiner Vorlage ausgeschnitten hatte. Alex hätte jede Quilterin des 19. Jahrhunderts in Erstaunen versetzt. Und mich natürlich auch.
Was soll ich sagen, er konnte technisch am besten von allen meinen Nähkindern arbeiten.
Eure Sandra von elbfeeberlin