Adventsbesuch mit Hund, oder wie schon Cicero wusste: Einen sicheren Freund erkennt man in einer unsicheren Sache

 

Ende November schickte mir Katrin eine Einladung über Whatsapp. Sie lud uns zu einem gemütlichen Nachmittag ein, der dann in einen Abend an der Feuerschale münden sollte.

Katrin bestand, wie sie es immer tut, darauf, dass wir unseren Hund mitbringen. Wir freuten uns sehr auf den Nachmittag, es ist immer super nett und entspannt mit Katrin und Ralf. 

George, unser Neufundländer, ist sehr lieb, sehr verschmust …und riesengroß, benimmt sich aber immer wieder wie ein Schoßhündchen, besonders wenn er auf ihm wohlgesonnene Menschen trifft. Kurz: Er liebt Katrin.

Katrin hat einen Kater – Tiger – der schon etwas älter und ein bisschen herzkrank ist.

Tiger findet George eher nicht so toll.

Wir haben immer leichtes Herzflattern, wenn wir mit George zu Freunden gehen, weil es manchmal nicht so einfach ist, seine unbändige Freude eben doch ein wenig zu bändigen. Da kommt es gern mal zu peinlichen Momenten. Haben wir alles schon erlebt. 

Schon an der Tür freut sich George wie Bolle und würde am liebsten Katrin umarmen. Ralf findet er auch ok, aber er bevorzugt eindeutig Katrin. Tiger sitzt oben auf der Treppe und beäugt ihn misstrauisch. Am Kaffeetisch – gedeckt mit extrem leckerem Kuchen – Stachelbeer-Baiser- und Sacher-Torte – ging alles noch ganz glimpflich ab. George lief zwar aufgeregt umher, aber es ging nur eine Kerze aus und der große Adventskranz stand zum Glück weit genug entfernt. Tiger blieb im Obergeschoss.

Wir sitzen also gemütlich am Tisch, essen den köstlichen Kuchen und George liegt friedlich daneben, bis Katrin sich zu ihm setzt und ihn streichelt. Da möchte er gleich auf sie draufklettern, was wir gerade so verhindern können. Kurze Zeit später kommt Tiger herein und setzt sich am anderen Ende des Zimmers unter den Couchtisch. 

Plötzlich bemerkt George den Tiger und rennt auf ihn zu. André und ich stürzen sofort los und packen ihn am Halsband. Doch die 65 Kilo daran ziehen uns zum Kater. Tiger rennt raus und rettet sich so. Der arme herzkranke Kater…

Unbeeindruckt legt George sich wieder hin und fängt an zu schnarchen. Zum Glück sind Katrin und Ralf eben so wie sie sind: Tolle und unkomplizierte Freunde, die auch unseren ulkigen Hund nicht nur tolerieren sondern sogar freudig willkommen heißen. Einen sicheren Freund erkennt man eben wirklich in einer unsicheren Sache (wieder Cicero).

In diesem Sinne wünsche ich uns allen frohe und besinnliche Festtage und alles Gute für das neue Jahr 2022.

Eure Sandra von elbfeeberlin

3 Antworten auf „Adventsbesuch mit Hund, oder wie schon Cicero wusste: Einen sicheren Freund erkennt man in einer unsicheren Sache“

  1. Thank you, Sandra, for this beautiful story! I can imagine, how that afternoon with your friends was lots of fun! Yes, you do have true friends, who not only invite you but also your fluffy four-legged family-member as well!
    Tom and I hope you have a healthy and blessed New Year!

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