Freude schöner Götterfunken

Oder: Freunde erkennt man nicht nur in der Not…..oder Should auld acquaintace be forgot..

Am Samstag feierten wir mit Familie und Freunden unsere Porzellanhochzeit.

Da es ein rauschendes Fest werden sollte, hatten wir eine Band engagiert und ich als Überraschung für meinen Mann bereits vor Monaten einen Bratschisten verpflichtet, Stücke in einem kleinen Konzert zusammenzustellen, die für uns eine besondere Bedeutung haben, wie das Allegro aus dem „Italienischen Konzert“ von Johann Sebastian Bach, das wir vor 20 Jahren für den Einzug in die Kirche zur Trauung gewählt hatten, dazu die Tauflieder unserer Kinder („Wohl mir, dass ich Jesum habe“, ebenfalls von Bach und „Geh aus mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt. Zum Abschluss spielte er „Freude schöner Götterfunken“ vom Lieblingskomponisten meines Mannes – Ludwig van Beethoven. Ich stellte mir das Konzert sehr romantisch vor – Der Musiker sollte unter unserer Glyzinie stehen, beleuchtet nur von einer Lichterkette, wir sollten uns in unserem garten auf die kleine Wiese davor setzen. So hatte ich es mir vorgestellt und da ich vor meinem Mann diese Überraschung unbedingt bis zu diesem Abend verbergen wollte, musste ich wirklich mit mir kämpfen. Denn normalerweise bin ich bekannt dafür, dass ich nie Überraschungen für mich behalten kann.

Wir luden liebe Menschen ein, die schon zu unserer Hochzeit dabei waren, ein und wichtige Menschen, die auf dem Reiseweg unseres Lebens hinzugekommen waren. Einige hatten wir seit über 10 Jahren (eine echte Schande) nicht gesehen. Und was soll ich sagen: Fast alle konnten kommen. Dementsprechend glücklich waren wir beide und strahlten fortwährend übers ganze Gesicht. Natürlich hatten einige von uns auch schon schwierige Zeiten erlebt  bzw. durchleben sie gerade, mittlerweile schwere Diagnosen bekommen und leider haben wir auch schon Lieblingsmenschen verloren, die wir bei diesem Fest sehr gern dabei gehabt hätten. Und irgendwie waren auch sie dann doch mit dabei.

Mein Highlight dieses Abends: Auf der Bratsche erklingt ganz zart und dann kräftiger werdend „Freude schöner Götterfunken“ – Wir alle haben dazu Wunderkerzen angezündet und hielten einen Moment lang gedanklich inne….schwelgten in Erinnerungen und es wurde allen klar: Glückliche und auch schwierige Zeiten teilt man am besten mit seinen liebsten Menschen. 

Eure Sandra von elbfeeberlin

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