Klassentreffen

Oder: Should auld acquaintance be forgot.

Oder: Zurück zu den Wurzeln, damit man gerüstet ist für das, was kommt.

Fast hätte ich wegen so etwas banalem wie einem kaputten Auto mein Klassentreffen verpasst. Aber glücklicherweise nur fast.  Ich hatte schon schweren Herzens abgesagt. Es war wirklich sehr schweren Herzens, denn organisiert hatte dieses Treffen u. a. einer meiner absoluten Lieblingsmenschen. K. – einen liebenswürdigeren Menschen gibt es eigentlich nicht. Du kannst ihr nichts abschlagen, wenn sie Dich fragt. Deshalb war ich dann richtig happy, als es doch noch klappte.

Zuerst einmal das Allerschönste:  Auf diesem 30-jährigen (!!!!!) Klassentreffen erschienen fast ausnahmslos alle – und das auch gesund und gut gelaunt.

Das ist ja, nach 30 Jahren, nicht so ganz selbstverständlich.

Bei uns in der Altmark ist man meist früh dran. 18 Uhr sollte es beginnen. Als ich 18.01 Uhr den Raum betrat, waren alle da.

Nur einer fehlte – und der war schon früher immer der Unpünktlichste von allen.

Die Archetypen in so einer Klasse gab es natürlich auch bei uns:

Die Offene und Warmherzige habe ich oben schon erwähnt.

Oder zum Beispiel den Intelligent-Verschmitzten – denjenigen, der immer mit so einem Lächeln um die Augen spricht – davon gab es bei uns gleich mehrere – humorvolle und zugleich kluge Menschen in der Umgebung zu haben, ist immer gut, oder?

Die ruhige, liebe, die mit ihrer angenehmen tiefen Stimme und ihrer zurückhaltenden Art die nötige Basis für den Zusammenhalt gibt. Davon auch bei uns nicht nur weibliche, sondern auch männliche Varianten.

Diejenige, die schon immer den großen Auftritt liebte, dies immer noch tut und dabei, wie damals,  zuhört und zugewandt auf die anderen reagiert mit ihrem weiten Herzen.

Der richtig Lustige, ein bisschen Laute  und auch der ein bisschen Unpünktliche (habe ich ganz oben schon erwähnt), der alle einzeln begrüßt und umarmt und jeden Quatsch,  auch jetzt noch, mitmacht. Wir wollten nämlich unbedingt das Gruppenfoto aus der Zwölften nachstellen, bei dem er vorne auf dem Kopf stand.

In der „Vorstellungsrunde“ – ja, das haben wir gemacht, damit alle ein Update bekommen, sprach jeder mal so eben über die vergangenen Jahrzehnte in seinem Leben. Geleitet von N. – diejenige mit der angenehmen Stimme und ruhigen Art. Und natürlich haben es einige von uns nicht die ganze Zeit immer leicht und lustig gehabt. Oder eigentlich keiner von uns. Aber wir meistern unser Leben, haben unsere jeweilige Rolle gefunden und geben unser Bestes, uns selbst dabei treu zu bleiben und gleichzeitig den Menschen in unserer Umgebung.

Und das ist doch das, worauf uns die Schule vorbereiten soll – mit Hilfe der Lehrer, aber insbesondere und idealerweise eben mit den Klassenkameraden und Kameradinnen.

Danke an Euch alle.

Eure Sandra von elbfeeberlin

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