Auf der Piste gibt es ja solche und solche: Diejenigen, die nur um des Sportes wegen da sind und eisern im 80ies-Ganzkörperoverall fahren. Ihre Philosophie: Hauptsache ist der Ski. Der Anzug paßt mir schon prima seit dreißig Jahren, den kann ich noch lange tragen.
Dann gibt es auch die pragmatischen: Öfter mal etwas neues tragen, aber es sollte nicht zu teuer sein, blamieren möchte man/frau sich nicht. Daher werden gelegentlich Schnäppchen geshoppt. Diese Gruppe unterteilt sich in jene, die wie die Leute im Overall einfach gut die Piste cruisen möchten, dabei keinen Blick für die modischen Belange haben und solche, die schon noch den Blick für das Besondere haben. Letztere schauen dann sehnsüchtig auf die Frau in der Chanel-Ski-Jacke. Denn es gibt sie wirklich: Ich habe sie gerade gesehen, die hellgraue Chanel-Ski-Jacke mit dezentem Logo auf dem Ärmel. Doch schon von weitem, auch ohne das Logo erkannt zu haben, war deutlich: Diese Jacke ist etwas Besonderes. Sie war von einem schlichten hellgrau, mit abgesetzten Strickbünden an Kragen und Ärmeln, schmal, aber nicht zu schmal und gesteppt. Das Tolle an ihr war: Sie kam ohne großes Skifahrer-ChiCHi aus, also ohne viele Patches, ohne Pelzbesatz an der Kapuze (die es übrigens in der Gucci-Version auch zu sehen gibt).
In diesem Moment sagt sich dann die Sehnsüchtige: Was soll´s, schließlich könnte ich auch im Overall den Berg hinunterfahren. Das Ergebnis wäre dasselbe, zugegebenermaßen weniger schick
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