So manches Mal mache ich mir Gedanken, in welche Schublade meine Art, Mode zu machen, passt. Schließlich muss man doch in irgendein Raster, eine Schublade, ein Genre, eine Sparte oder wie auch immer man das nennen mag, gesteckt werden können. Der Begriff „Handmade“ gefällt mir nicht so richtig. Das klingt mittlerweile ein wenig nach Hausbastelei. Früher fand ich dieses Wort und was dahinter steckt, sehr passend für mich. Aber mittlerweile scheint mir, er klingt so nach zufälligen Ergebnissen, danach, dass man gelegentlich etwas Lustiges herstellt und aus lauter „Jux und Dollerei“ (wie meine Mama sagen würde) die Ergebnisse in einem Online-Shop präsentiert.
Seit einiger Zeit bevorzuge ich „Slowfashion“, jedoch so wie ich ihn verstehe. In der öffentlichen Wahrnehmung ist er zwar in erster Linie mit nachhaltigen Bio- und Gots-zertifizierten Stoffen und Textilien aus fairem Handel verbunden, doch ich würde diese Sparte noch weiter in eine andere Richtung definieren wollen: Das ist handgearbeitete Mode, , die in enger Abstimmung zwischen Produzent/ Designer (zum Beispiel ich) und der Kundin/ dem Kunden entsteht. Oftmals ergeben sich dabei aus der Musterkollektion heraus ganz neue Modelle. Naturgemäß dauert die Produktion solcher Kleidungsstücke länger – daher schon eine Rechtfertigung für das Wort „Slowfashion“. Weil ich auf der Suche nach Materialien immer auf Naturfasern, sehr gern auch auf nachhaltige Stoffe wie Viskose und zertifizierte Baum- oder Merinowolle zurückgreife, denke ich, ist das ein weiteres Argument für die Verwendung der „Slowfashion“ für „meine“ Modearbeit.
Das war meine modephilosophische Betrachtung zum Thema „Handmade“ und „Slowfashion“.
Eure Sandra von elbfeeberlin