Die Mama packt das Weihnachtsgeschenk ihrer Tochter Annika aus. Hurra – es ist ein selbstgehäkelter Topflappen. Die Beschenkte freut sich riesig und dankt ihrem Töchterchen überschwänglich. Annika erzählt stolz, sie habe den Topflappen in vielen stunden in der Schule gehäkelt. Es folgt ein Schnitt und nun wird gezeigt, wie Annika ihre schönen Geschenke auspackt. Wieder Schnitt: Die Mama zieht an den vier Ecken des Topflappens, weil er wirklich winzig ist – und deshalb eigentlich unbrauchbar.
Astrid Lindgren war eine wunderbare Beobachterin des kindlichen Alltags. Die oben beschriebene Szene entstammt der Verfilmung ihrer Pippi-Langstrumpf-Geschichten.
Ich liebe es, mit Kindern zu arbeiten. Vor der Corona-Krise habe ich jahrelang in einer Lichtenberger Grundschule gearbeitet und mit den Kindern dort genäht, gestrickt und Sachen sind entstanden, die sie selbst behalten oder ihren Eltern, Oma, Opa, Onkel, Tante oder anderen Menschen ihrer Umgebung geschenkt haben. Ich bin mir relativ sicher, dass dort auch einige Beschenkte ähnlich wie Annikas Mutter reagiert haben……
Jetzt – eine kleine Weile nach der Corona-Krise tue ich das Gleiche wieder an einer Grundschule in Karlshorst. Begonnen habe ich dort kurz vor Ostern und ich hoffe, noch lange weiter dort arbeiten zu dürfen, denn die Arbeit mit den Kindern ist ein echter Gute-Laune-Booster. Es sind einige Ostergeschenke entstanden: Tüllblüten, Taschen und auch Lesezeichen. Und ich möchte den Beschenkten mit einem Augenzwinkern zurufen: Der Weg ist das Ziel.
Eure Sandra von elbfeeberlin