Sempre Roma – Wie aus Sonnenlicht gemacht.
Ich fange heute mal mit dieser Zeile aus dem zugegebenermaßen echt kitschigen Rom-Song von Udo Jürgens und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1990 an.
Es gibt viele Sprichwörter über Rom und vieles hat hier seinen Ursprung .
Rom ist immer eine Reise wert.
Alle Wege führen nach Rom.
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
Apropos: Architektonisch hat uns die Antike soviel voraus – beispielsweise gab es damals schon Fußbodenheizungen. Die ersten Shopppingmalls gab es übrigens in den Kaiserforen . Das Kolosseum bot den Menschen jede Menge Zerstreuung, wenn auch teilweise recht martialischer Natur. Schon im Altertum muss Rom ein lauter und pulsierender Ort gewesen sein.
Und normalerweise kennen wir Rom ebenfalls laut und voll. Der Tourismus hat hier noch unlängst seine krassesten Auswüchse gezeigt mit übervollen Gassen, langen Schlangen vor den Museen, die wiederum mit teuren Tickets umgangen werden konnten.
Durch die Sixtinische Kapelle wurden wir geschoben anstatt selbst zu gehen, dabei wurde man aufgefordert, nicht stehenzubleiben. So konnte man die Botticelli-Werke gar nicht sehen, weil die Menschen sich davor drängten.
In diesem Jahr ist bekanntermaßen alles anders. Seelenruhig sahen wir das Kolosseum und das Forum Romanum an. Nur ein paar vereinzelte Touristen waren unterwegs, die sich gegenseitig überhaupt nicht in die Quere kamen und alle schienen eher erleichtert, dass es doch noch ein paar andere Menschen auf der Welt gibt, die sich trauen, zu reisen.
Die Laterankirche und die Scala Santa , wichtige Pilgerstätten der Christenheit, sind normalerweise für große Besucherzahlen ausgelegt – überall Gitter und Wegebegrenzungen, die den Zufluss der Menschen lenken – in diesem Jahr völlig überflüssig. Wir liefen einfach an den ganzen Absperrungen vorbei und marschierten in diese Gebäude hinein.
Die Via del Corso jedoch – welch ein Anblick: Vor einigen Jahren noch war sie eine der Hauptadern für den Autoverkehr . Hier gab es zwar Geschäfte, aber die Straße war mit Autos völlig verstopft, sodass es keinen Spaß bereitete, zu flanieren. Wir kamen hier am Ende unseres Rom-Tages an und stellten erfreut fest, dass sie nun eine Fußgängerzone ist, auf der entspannte Menschen spazierten, Eis aßen und bummelten. Zwei Sänger – Lucia und Gustavo – sangen italienische Arien.
Ich wünsche Rom genau so eine Atmosphäre auch für die Zukunft und ende meinen heutigen Blogbeitrag, wie ich ihn begonnen habe, mit Udo Jürgens:
Sempre Roma – für die Ewigkeit gemacht.
Eure Sandra von elbfeeberlin