Meine Mutter hatte ihn in der DDR einmal im Monat: Den Haushaltstag. Einmal im Monat hatte die in Vollzeit berufstätige Frau Anspruch auf diesen Tag, an dem sie sich ganz dem Haushalt widmen konnte, meistens hieß das bei uns: Wäsche waschen.
Da in der Politik immer mehr die in Vollzeit arbeitende Frau gefordert und gefördert wird, übrigens wie in der Sowjetunion ab den 1920ern und in der DDR ab den 1950ern, wage ich, den Anspruch auf den Haushaltstag neu zu formulieren und zu beanspruchen. Als emanzipierte Frau und erklärte Nicht-Ostalgikerin fordere ich diesen Tag natürlich auch für Männer, die in Vollzeit tätig sind, denn:
Momentan wächst mir die Arbeit über den Kopf, dazu Kinder, Beziehung, der Anspruch an sich selbst nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, ach so… und natürlich der Haushalt. Daher erklärte ich in der vergangenen Woche den Donnerstag einfach zu meinem Haushaltstag.( Unbedingt wollte ich den Donnerstag nehmen, der eben kurz vor dem Wochenende ist, aber noch nicht der Freitag, an dem fast alle früher mit der Arbeit aufhören.)Ich habe nur Wäsche gewaschen, gebügelt, aufgeräumt, geputzt und eingekauft.
Ich habe es echt genossen, ganz ehrlich – brauche ich ab jetzt in jedem Monat!
Eure Sandra von elbfeeberlin